VEGANES OKONOMIYAKI

Wenn die Saison für verschiedene Kohlsorten anbricht und ich verkünde, dass ich mal wieder Okonomiyaki mache, jubelt meine kleine Familie. :) Sogar meine oftmals sehr skeptische Mutter liebt dieses Rezept. Es eignet sich hervorragend zur Resteverwertung.

Kennengelernt habe ich das Gericht durch eine liebe Freundin in meiner Studienzeit, die sich viel mit Cosplay und Anime&Manga Conventions beschäftigt und deswegen viele Leute in diesem Bereich kennt. Damals gab es noch die J-Junk, eine Convention, die sich hauptsächlich um japanisches Junkfood drehte und meine Freundin war mit einem der Köche befreundet.
Ihr habt die Gute übrigens schon in meiner Restaurantvorstellung des Extravegant hier gesehen.
Aber ich schweife ab...

Okonomiyaki (japanisch お好み焼き ) bedeutet übersetzt soviel wie "was du willst/magst, gebraten". Die Grundzutaten sind üblicherweise Kohl, Mehl, Wasser, Eier und Dashi (eine Brühe aus getrocknetem Thunfisch).  Dazu eine spezielle Sauce (Tonkatsusauce), Mayonaise und Katsuobushi (Bonito=Thunfischflocken), welches beim Servieren ein für Okonomiyaki typisches Bild liefert: Die Flocken bewegen sich durch die Hitze und aufsteigende Feuchtigkeit, was im ersten Moment ganz schön gruselig aussieht! Ein veganes Pendant gibt es für diesen Effekt leider nicht (vielleicht für den ein oder anderen auch besser so ;) ).
Üblicherweise werden alle Zutaten gemischt und das ganze auf einem Teppan (Tisch mit heißer Eisenplatte, gibt es in klein für zu Hause) gebraten. Ich habe eine Pfannenalternative für mich entwickelt, da man je nach Herd und Hitzeentwicklung sonst nur Kohle oder Matsch produziert. Wie bei Pfannkuchen muss man ein bisschen Herumprobieren und evtl. den ersten opfern.


Für 3-4 Portionen braucht ihr:

Chinakohl/Spitzkohl/Weißkohl ca. 200g
3-4x Eiersatz, z.B. Öl oder NoEgg
100g Mehl
100-120ml Wasser (je nach Mehlsorte evtl. mehr)
Räuchertofu in kleine Würfel geschnitten (wie Speckwürfel)
evtl. etwas Kümmel oder Cumin
Nach Geschmack vielleicht noch Karottenstreifen, Champignonscheiben, gekochte Sobanudeln, Zwiebeln oder Frühlingszwiebeln - hier kann man sehr experimentierfreudig sein.

Für eine Saucenalternative:
3 EL Sojasauce
1 EL Zucker oder Agavendicksaft
5 EL vegane Worcestershiresauce
1 EL Ketchup
3EL Tomatenmark

Zum Servieren noch Mayonaise (z.B. à la Laubfresser) und evtl. Hefeflocken.

So geht es:

Mehl, Eiersatz, Wasser und evtl. Kümmel zu einem Teig verarbeiten. Er sollte nicht zu flüssig sein, aber auch nicht vom Löffel reißen.
Den Kohl in feine Streifen oder kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und eine gute Hand voll Kohlstreifen/-würfel und Räuchertofuwürfel (und evtl. noch etwas von den anderen Zutaten) hineingeben und für ca. eine Minute unter gelegentlichem Schwenken anbraten. Die Pfanne sollte nicht zu heiß sein, da nun der Teig auf die Zutaten gegeben wird und sie sonst verbrennen, bevor der Teig durch ist!
Die Zutaten in der Mitte der Pfanne flach zusammenschieben (siehe Bild) und von außen beginnend den Teig daraufgeben.


Während der Teig durchbrät, die Sauce anrühren. Zuerst Zucker und Sojasauce verrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Mit Agavendicksaft geht das bedeutend schneller. Nun die restlichen Zutaten zusammenrühren.
Sobald der Teig dunkel wird und nicht mehr fließt, vorsichtig wenden. Von der anderen Seite knusprig braun braten und auf einen Teller geben.
Mit der Sauce und Mayonaise bestreichen und je nach Geschmack mit Hefeflocken bestreuen.

Da der Teig nicht gesalzen ist, ist die Sauce ein wichtiger Geschmacksgeber. Wenn es zu fade schmeckt, helfen ein paar Spritzer Sojasauce. Aber ich finde gerade diesen milden Geschmack sehr ansprechend, da man so mehr von den einzelnen Zutaten hat und die Sauce es je nach Dosierung ganz schön in sich hat (vor allem auch Schärfe und Säure durch das Ketchup und die Worcestershiresauce).

Omnomnom! Mahlzeit! ;)
Eure carnam

3 Kommentare:

  1. jaaa, ich freue mich - endlich eine fischfreie alternative!

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  2. Haha, und wieder komme ich zu diesem Beitrag. Ich war jetzt in Japan und liiiiiiiebe Okonomiyaki. Heute abend mach ich auch gleich welche.

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