EINE WOCHE OHNE SPEISESALZ/MEERSALZ, GEHT DAS? TAGEBUCH TEIL 1

Kennt ihr das? Ihr sitzt bequem am Tisch, bekommt euer Essen und bevor ihr das Essen überhaupt probiert habt, habt ihr schon den Salzstreuer in der Hand. Oder Menschen, die euch darauf hinweisen das ihr zu viel Salz esst und euch dabei ziemlich entsetzt dabei anschaut. Ich liebe Salz, ich war mir bis dato immer bewusst dass ich viel Salz esse, aber das es so viel ist wusste ich nicht. Durch mein Video auf meinem Hauptkanal hatte ich einen kleinen Skandal ausgelöst, naja es gibt immer Menschen die das was du sagst auf die Goldwaage legen. Was ich in dieser Woche ausprobiere ist, ohne nachsalzen zu leben.

Handelsüblichem Speisesalz dem Rücken kehren. Als ich gestern einen Bericht über die Essgewohnheiten bezüglich würzen und salzen las, erschreckte ich mich schon ziemlich. Eine grobe Schätzung von 2 bis 3 TL Salz pro Tag die auf jeden Bürger kommen, brachten mich im ersten Moment zum nachdenken. Wir Veganer verstecken uns ja gerne dahinter, dass wir ja kein Käse und kein Fleisch essen, welches vom Salzgehalt noch nicht das Höchste ist. Die schlimmsten Salzfallen in unserer Gesellschaft sind Brötchen und Brot. Nun gut, wir essen hier selbstgemachtes Brot wo ich genau weiß das in 2kg Teil 4 TL hinein kommen. Aber es gibt noch viel mehr Fallen, wie Mineralwasser, Tomatenmark, selbst in einer Dose Mais steckt Speisesalz. Mal eine Frage an euch, ist euch bewusst, wie viel Salz ihr am Tag esst?

05.01.2014
Mein Tag fing gleich mal mit einem Beschiss an. Ich hatte noch Mandelmilch von Alpro übrig, die noch aufgebraucht werden wollte. Nicht so schlimm, das übliche Brötchen am Montagmorgen musste allerdings weichen. Mittags dann das wie und warum. Ich mag es würzig, aber geht würzig auch ohne Salz? Ich gebe zu, dass ich daran noch nicht so richtig glaube. Also machte ich es mir einfach und kochte mir Hirse süß auf. Da ich ja nicht auf gekaufte Pflanzenmilch zurückgreifen kann, habe ich mir ein Glas Mandelmus gekauft, um daraus Mandelmilch herzustellen. Also gab ich auf 100g Hirse, einen gut gehäuften TL Mandelmus und kochte das Ganze mit Wasser auf. Gesüßt habe ich übrigens mit einer Dattel und Sukrin. Dazu gab’s einen geriebenen Apfel, zufrieden war nicht aber schlimm hat’s jetzt auch nicht geschmeckt. Allerdings fiel mir in den Tagen zuvor bereits schon auf, was für einen salzigen Geschmack ich im Mund hatte. Ich übte Freitag Samstag und Sonntag, um nicht ganz so schlimm im kalten Wasser zu laden.


So zur später Stunde noch ein paar Sätze und ich könnte gerade Bäume ausreißen. Ich schmeck was, ich schmeck wirklich was. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht. Das ist ein ganz sanfter und zarter Geschmack den ich im Mund habe. Mein Abendessen besteht aus Pilzen, einer frischen Kartotte und Nudeln. Das Ganze habe ich in Rapsöl, Zitronensaft etwas braunem Jaggery (indischer Zucker) angebraten. Ging ganz gut.


06.01.2015
Der salzige Geschmack in meinem Mund irritiert mich total. Ich kann überhaupt nicht einordnen, warum das mein Körper gerade macht. Nun mein zweiter Tag startet so normal wie der gestrige auch. Die Befürchtung, mein Porridge könnte nicht schmecken, ist zum Glück nicht wahr geworden. Warum nicht schmecken? Diesmal habe ich mir aus etwas Mandelmus so etwas Ähnliches wie Mandelmilch angemischt. Die Flüssigkeit war wässrig und nicht wirklich überzeugend. Aber was mir gestern Abend schon aufgefallen war, dass sich mein Geschmackssinn einfach verändert hat. Auch morgen gibt es wieder Porridge, weil wir leider kein selbstgemachtes Brot im Haus haben.
Heute Mittag hatte ich das Verlangen nach 4 Dinkelwaffeln mit Avocado, Tomate und Bockshornkleesprossen. Die Sprossen sind ziemlich bitter, aber ich habe zum ersten Mal so richtig deutlich geschmeckt, wie Avocado wirklich ist. Nennt michübertrieben, aber ich dachte wirklich ein wenig ich spinne.


Nun, heute Abend gibt es bei mir Nudeln mit selbstgemachtem Ketchup aus Tomatenmark, Zitrone, Jaggery und Curry. Jemand von euch hatte mir das Rezept empfohlen und es schmeckt total klasse. Bei manchen Sachen ist man wirklich voreingenommen, aber dann total fasziniert wenn sie dann doch anders schmecken.


07.01.2015
Wenn man ohne Speisesalz leben möchte, ist man schon etwas dazu verdammt alles selbst zu machen. Aber es geht schon und da mein Projekt ja nur eine Woche geht, merke ich schon erste Anzeichen von „ich bin zu faul mir mein Frühstück vorzubereiten“ oder „kein Bock zu kochen“. Ist halt schon irgendwie einfacher, sich nur etwas in den Mund zu schieben. Ein weiteres Merkmal heute ist mein Geruchssinn. Ich nehme Geruch und Geschmack anders war. Meine Ma hatte für sich und meinen Vater eine Tomatensoße gekocht und mich erschlägt der Geruch um Längen. Das mit dem salzigen Geschmack im Mund hat sich übrigens etwas gelegt. Aber die Avocado gestern war schon ein Kracher.


Heute Mittag gab es Tomaten, die wahrlich nach nichts geschmeckt haben, dazu Zwiebel und um in meinem Mund noch irgendwie Geschmack zu haben, habe ich zwei Dingelwaffeln hinein gebröckelt. Mach ich eigentlich bei normalem Salat auch ganz gerne. Sind wir mal ehrlich, auch mit meinem geschärften Geschmackssinn schmecken Tomaten zu dieser Jahreszeit einfach nach überhaupt nichts. Da ich meine Ernährung wieder auf normal umgestellt habe, baut mein Körper die Fettpolster langsam ab. Ich kann euch nicht beschreiben, wie kalt es mir heute ist.
Heute Abend war es dann soweit, Muttern hatte frisches Brot gebacken, meine Ausnahme diese Woche. Auf 2kg Teig kommen etwa 4 TL Salz, was auf die Scheibe Brot umgerechnet echt machbar ist. Allein der Geschmack und die Würze hat mich umgehauen. Zum Nachtisch gab es dann ein Stück Mango.


Mein Tagebuch endet nicht hier, bevor der Eintrag zu lange wird habe ich mich für zwei Teile entschieden. Nächste Woche von mir mehr.

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Liebe Grüße
Coco

4 Kommentare:

  1. Hallo :)

    Finde es schonmal gut, dass du es ohne Salz ausprobieren willst.
    Ich denke, es ist alles eine Sache der Gewohnheit, denn ich merke selbst an mir, dass ich auch oft ohne Salz kochen kann, ohne dass mich dabei was stört. Bei meinem Vater z.B. geht das gar nicht, der wirft überall gefühlt eine Tonne Salz ans Essen, sonst schmeckt es ihm gar nicht. Daher finde ich, wäre es auch ein guter Mittelweg nach und nach weniger Salz zu essen, irgendwann wirst du es vielleicht gar nicht mehr brauchen. Dein Geschmackssinn wird es dir danken. ^^

    Deine Gerichte sehen doch schonmal sehr lecker aus. Versuch doch noch mehr andere Gewürze und Kräuter zu verwenden, gerade bei Kartoffeln gibts vieles (Rosmarin, Muskat, Chiliflocken, ...) einfach ausprobieren, was dir schmeckt.

    Falls du dann doch wieder Lust auf Salz bekommst, nimm am Besten Himalayasalz, also das rosane Salz. Das ist weniger verunreinigt als Meersalz und hat mehr Mineralstoffe, ein besseres gibt's gar nicht. Das "leere" Tafelsalz kann man total vergessen, das macht uns eher krank. Wenn du eine Salzmühle hast, hast du bestimmt auch weniger Lust auf nachsalzen, einfach aus Faulheit, weil man das Teil dauernd drehen muss. xD

    Ich wünsche dir noch viel Erfolg bei deinem Versuch, halte durch!

    Liebe Grüße,
    Anna
    (www.mad-ann.de)

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  2. ich hasse salz. ich salze alles nur minimal und meide starken salz-geschmack zB wirst du bei mir nie gesalzene pommes finden.

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    1. ok, wenn man sich dran gewöhnt ist das ja kein Problem.

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