Die letzten Tage waren nicht leicht gebe ich zu und ich habe
einen Punkt erreicht, wo ich meinen Körper nicht leiden mag. Ich mein, dieses
Gefühl kenne ich bereits schon von früher aber nie war es so intensiv wie
jetzt. Klar ich kenne inzwischen die Regel, sich nicht in zu enge Klamotten zu
zwängen. Ich mein, es bringt einem eben absolut gar nichts, außer
überquellendes Fett das links und rechts aus der Hose heraus schaut.
Es ist für mich ziemlich schwierig zu akzeptieren, dass mein
Körper einfach nicht mitmachen möchte, er stellt seine Arbeit fast ein. Mein
Stoffwechsel funktioniert einfach fast garnicht und, mal ehrlich kein Wunder.
Als 15jährige machte ich meine erste Diät auf 800kcal Basis, wie blöd das war
darüber brauchen wir glaube ich heute nicht mehr reden. Ich aß Jahre nur 2 Mal
am Tag, weil ich damals schon bemerkte wenn ich wie ein normaler Mensch esse,
ich zugenommen habe.
Ich sage nicht ohne Grund immer und immer wieder in meinen
Videos, lasst diese Diäten sein. Lasst dieses Kalorien zählen sein mit zu hohem
Defizit. Das einzige was euer Körper dann tut ist, dass er seine Leistung mit
den Jahren der verminderten Energieaufnahme anpasst. Das ist aber nur ein
Faktor, an dem ich gerade leide. Die Frauen unserer Familie sind einfach klein
und dick, wir können es einfach nicht verschönern. Das mein Körper aus dieser
Linie nicht ausbrechen möchte, ist irgendwie klar. Zusätzlich
Unverträglichkeiten, eine Stoffwechselstörung. Mein Körper transportiert
Fruchtzucker nicht dahin, wo er hingehört. Histamin kann nicht richtig abgebaut
werden, mein Stoffwechsel der den ganzen Haushalt managen soll, ist beschäftigt
und macht seine Arbeit nicht besonders gut. Leider ist da dann noch das Problem
mit der Schilddrüse. Ich habe eine Unterfunktion, rechts einen riesen Knoten
und links löst sich meine Schilddüse auf weil sie zu oft endzündet war. Damit
muss ich leben, das lässt sich nicht einfach ändern.
Das Thema Sport ist ein Thema, mit dem ich arbeite aber ich
kann meine Persönlichkeit nicht von heute auf morgen umkrempeln. Ich bin faul
gebe ich zu, ich bin zu gerne faul und ich hadere noch immer mit mir, wann ich
mich im Studio anmelde. Da ist zwar noch mein Problem mit dem Auto, aber das
wird sich nun hoffentlich auch bald lösen lassen. Ins Fitnessstudio komme ich
zur Not auch mit dem Zug. Wer sich nun wundert, ja es ist etwas weiter weg und zu
Fuß gehen ist fast nicht drin. Aber ich möchte hier nicht weiter Ausreden
schwingen.
Wir müssen der Tatsache einfach ins Auge sehen, ich werde
nie ein dünner Mensch sein und ja das gefällt mir im Moment einfach überhaupt
nicht. Ich hatte diesen kleinen Machtkampf bereits schon einmal vor gut 6
Monaten, als ich noch ziemlich am Anfang stand. Heute ist es anders, mein Bauch
ist mir zu groß geworden und mein Rücken sagt auch deutlich, dass ich an
Oberweite dazu gewonnen habe. Aber wie auch alles ist, du und ich müssen klar
kommen mit dem was wir haben. Nur arbeitet das was ich gerade habe, mit voller
Kraft gegen mich.
In letzter Zeit musste ich leider auch erkennen, warum ich
viele Dinge tue. Ich wollte es nie in den Mund nehmen, aber ich habe einen überaus
ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex. Dieser stand mir glaube ich mein ganzes
Leben einfach ziemlich im Weg. Ich dachte immer, ich komme zu kurz. Warum die
Anderen, warum ich nicht? Wenn ich den Tag über arbeite, esse ich oder versuche
ich mich in den Pausen davon abzuhalten zu essen. Das Buch EatQ half mir in
viele Hinsicht, hinter die Fassade zu blicken. Manchmal reicht es nicht einfach
ein Problem zu erkennen, manchmal muss man durch eine Tür gehen und dahinter
schauen. Da war er nun, mein ausgeprägter Minderwertigkeitskomplex und soll ich
ehrlich sein? Erkenntnisse über mich überrollen mich wie ein Panzer, ich komm
mit diesem neu gewonnen nicht wirklich klar. Aber dennoch greift es und
irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich das Ursprungsproblem erkannt habe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen